Gründe für das Projekt

Das CHAIN-Projekt soll einen Beitrag zur Initiative "Digitalisierung der europäischen Industrie" leisten. Gegenwärtig befinden wir uns in einem Prozess der „Deindustrialisierung“, was zum Teil auf den Anstieg der Fertigung in anderen Teilen der Welt und die zunehmende Automatisierung zurückzuführen ist. Als Reaktion auf diesen Rückgang der relativen Bedeutung der Industrie hat sich die Europäische Kommision (EK) 2012 zum Ziel gesetzt, dass das verarbeitende Gewerbe bis 2020 20% der gesamten Wertschöpfung in der EU ausmachen soll. Industrie 4.0 (I4.0) könnte die Produktivität und Wertschöpfung steigern der europäischen Industrie und stimulieren das Wirtschaftswachstum. Im Rahmen ihrer neuen Strategie für den digitalen Binnenmarkt möchte die EK allen Industriesektoren helfen, neue Technologien zu nutzen und den Übergang zu einem intelligenten Industriesystem zu bewältigen. Was I4.0 erreichen will, ist die Verbesserung des Herstellungsprozesses durch Atomisierung von Aufträgen bzw. Arbeitsprozessen und Datenerfassung. Die Auswirkungen werden durch die Implementierung von Sensoren, Mikrocomputern und Transceivern hervorgerufen, die es der gesamten Fabrik ermöglichen, nicht nur ihre physische Verkörperung, sondern auch eine cyber-physische Struktur zu erhalten. Diese Tatsache, Cloud Computing und andere hochmoderne Technologien ermöglichen es den Maschinen, in Echtzeit miteinander zu kommunizieren, was eine bessere Leistung, größere Flexibilität bei der Produktanpassung, geringere Arbeitskosten, geringere Abfallerzeugung und optimierte Ausfallzeiten der Maschinen ermöglicht .

 

Das CHAIN-Projekt soll eine Grundlage für die Schaffung neuer Kompetenzen für Hochschulstudenten und MItarbeiter von KMU (Manager und Eigentümer) zur Bewältigung der durch diese „Revolution“ hervorgerufenen Veränderungen bieten. Europa muss lernen, mit einer tiefgreifenden Digitalisierung der Gesellschaft umzugehen, welche bereits die Grenzen zwischen Arbeitnehmern und Selbstständigen, Waren und Dienstleistungen oder Verbrauchern und Produzenten verwischt. Die Teilnahme an I4.0-Lieferketten stellt KMU vor Herausforderungen (Kosten, Risiken, geringere Flexibilität und geringere strategische Unabhängigkeit).

 

Ziele

Das Projekt wird folgende Ergebnisse liefern:
  1. Broschüre - Chain Position Paper zu I4.0, Dazu gehören neben der Definition von I4.0 und seinen wichtigsten bestimmenden Elementen eine Diskussion über Innovation und I4.0, eine Überprüfung der Theorien über Innovation und technologische Revolution sowie anschauliche Beispiele für den Wandel, der sich auf Wirtschaft und Gesellschaft im Allgemeinen auswirkt durch I4.0 und insbesondere für KMU.
  2. Sammlung von Fallstudien - Eine Sammlung von 8 prospektiven Fallstudien von KMU, die in Partnerländern versuchen, die Herausforderungen von Industrie 4.0 zu meistern. Die Sammlung zeigt Strategien und Praktiken, die im Zusammenhang mit der zunehmenden Digitalisierung und den Herausforderungen des neuen Paradigmas sowie den praktischen Auswirkungen auf Arbeit, Beschäftigung, Fähigkeiten und Geschäftsmodelle umgesetzt wurden.
  3. Kurs: Strategische Digitalisierung von Organisationen - Der Kurs, der auf einem Handbuch für Lernende basiert, ist eine innovative Lernmöglichkeit, um die Kenntnisse und Kompetenzen von Hochschulstudenten und KMU (Manager und Führungskräfte) zu stärken, zu erweitern und zu entwickeln, um ihnen zu helfen, die in I4.0 festgelegten Ziele zu erreichen. Der Kurs besteht aus fünf Modulen und wird in Präsenzveranstaltungen einschließlich praktischer Übungen organisiert. 70 Stunden Präsenzunterricht, insgesamt 130 Stunden und 6 ECTS. Die wissenschaftlichen Bereiche sind Management und Engineering.
  4. Strategische Leitlinien - Ein präzises und zielgerichtetes Dokument, mit dem Hochschulorganisationen relevante Informationen für die Erstellung eines neuen Lehrplans zur Verfügung gestellt werden, mit dem die neuen Kompetenzen geschaffen werden können, welche die Industrie 4.0 und insbesondere die europäischen KMU in der digitalen Wirtschaft benötigen.
  5. Interaktive Dokumentation: Industrie 4.0 - Welche Zukunft liegt für die europäischen KMU in der digitalen Wirtschaft? Interaktive Webdokumentation ineiner nichtlinearen Produktion, die Text, Audio, Filme, Fotos und Infografiken kombiniert. Ziel ist es, Inhalte zu entwickeln, die sich auf das Wissen und die Realität der europäischen KMU in der digitalen Wirtschaft beziehen. Als interaktive Arbeit wird die Erzählung durch die Aktionen der Benutzer über die öffentliche Schnittstelle erweitert. Der Betrachter erlangt die Kontrolle über die Navigation und wird so zum Autor oder Schöpfer seines eigenen personalisierten Dokumentation. Auf diese Weise wird der Sinn erkannt und ein intrinsisches Lernen bzw. eine begründete Meinung zu diesem Thema wird aufgebaut. Die interaktive Dokumentation wird nur online über die Projektwebsite und in fünf Sprachen (PT; BG; FR; DE und EN) frei zugänglich sein.
  6. Ein Verwertungskompendium (mit Stift) zur Weitergabe an interessierte Stakeholder, Zielgruppen und politische Entscheidungsträger, um die Nachhaltigkeit des Projekts und seiner wichtigsten Ergebnisse zu verbessern. Die Verfügbarkeit ist in PT; BG; FR; DE und EN gegeben. Es enthält vier der OUtputs des CHAIN-Projektes - O1-Broschüre - Chain Position Paper; O2 Batterie von Fallstudien; O3-Kurs - Strategische Digitalisierung von Organisationen (mit Handbuch) und O4-Strategierichtlinien - Angebot eines neuen Hochschulprogramms zu Industrie 4.0.